Trend: Pommes Currywurst im Glas

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Trend: Pommes Currywurst im Glas

Jährlich, so bei Wikipedia zu lesen, essen die Deutschen über 800 Millionen Currywürste. Was für eine Menge! In Berlin sollen sie 1949 das erste Mal über die Imbisstheke gegangen sein. In NRW sind sie unbestritten Kult. So gibt es in Bochum Currywurst vom Koch-Profi, der einem Düsseldorfer Drei-Sterne-Restaurant den Rücken kehrte, um einen Imbiss zu betreiben.

Statista, ein Anbieter für Markt- und Konsumentendaten aus Hamburg, erhob über mehrere Jahre hinweg die Anzahl der steuerpflichtigen Imbissstuben in Deutschland: 35.500 bei einem Jahresumsatz von insgesamt rund 6,6 Milliarden Euro. Wieder eine beeindruckende Zahl.

Beeindruckend, aber negativ, finde ich in diesem Zusammenhang den Müll, den wir produzieren, wenn wir die beliebte Pommes Currywurst vom Imbiss mit nach Hause nehmen – Einwegschalen für die Pommes, Plastikteller für Wurst mit Soße, dazu pauschal Plastikgabeln, mit denen man mehr schlecht als recht aufspießen kann und die zudem noch schnell kaputt gehen. Wofür überhaupt diese kleinen Gabeln, wenn wir Zuhause zum Besteck greifen können? Das wäre doch mal ein kleiner Anfang: Ausgabe von Gabeln nur auf Nachfrage!

Zuhause sind wir neulich sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Eines Sonntags machte ich mich mit Glasschüsseln auf zur Imbissbude. Zugegeben, komisch war es schon. Aber ich dachte mir: Was beim Supermarkt an der Fleisch- und Käsetheke möglich ist, geht doch bestimmt auch beim Imbiss. Ging auch. Ungewöhnlich, aber die Verkäuferin packte mir alles fein säuberlich in meine Glasschüsseln mit dem Hinweis: „So haben Sie keinen Müll Zuhause“. Genau. Und der Imbiss produziert erst gar keinen. Noch beim Rausgehen kam ich ins Gespräch und hatte den ersten Nachahmer gefunden. Auch Nachbarn zogen schon nach.

Wir haben einen Trend gesetzt: Pommes Currywurst im Glas. Ok, ziemlich lokal. Aber ein Anfang. Und es schmeckt doch auch besser und ist netter, wenn der Tisch ordentlich gedeckt ist, statt von Verpackungsmaterial überhäuft zu sein.

Ich bin nur gespannt, ob wir das so weiter praktizieren können oder dann doch mal jemand kommt, der es aus Hygienegründen verbietet?

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