Ich habe ein interessantes Gespräch mit dem Inhaber einer Firma der Textilindustrie geführt. Aufhänger war für die Zeitung, dass sie Stoff für ein Christo-Projekt liefern. Natürlich kommt da die Presse liebend gern ins Haus und berichtet über solch weltbewegendes Ereignis. Auch ich war beeindruckt, dass es diese Verbindung gibt zwischen einem so berühmten Künstler und einem Unternehmen aus der kleinen, am Randes NRWs nahe der holländischen Grenze gelegenen Städtchens Hamminkeln, meinem Wohnort.
Doch schnell war klar: Für den Textilhersteller ist der Auftrag ein gewöhnlicher, eben nur der Auftraggeber ein augenscheinlich besonderer. Es geht vielmehr um Aufträge überhaupt. So erfuhr ich, dass aus der einst so blühenden Branche eine extrem rückläufige geworden ist. Stichworte hier: Kurzarbeit, Kündigungen, Firmenschließungen, Preiskämpfe, ein sich stark wandelnder Konkurrenzdruck. Und der kommt aus Asien.
Arbeiteten mal über eine Million Menschen in Deutschland in der Textilbranche, so sind es heute nur noch 80.000. Vor diesem Hintergrund verweise ich gerne auf dieses Interview, veröffentlicht auf lokalkompass.de, um den Fokus mal wieder auf diesen Industriezweig zu legen.